Bewusstseinszustände

Bewusstseinszustände sind die Schnittstelle zwischen Psyche und Körper.

Unsere Gehirnzellen kommunizieren miteinander in Form von physikalisch messbaren Aktionen (Potenzialen). Die Potenziale einzelner Gehirnzellen addieren sich auf, sind mittels Spannungsableitung über der Kopfhaut messbar und im EEG (Elektroenzephalogramm) grafisch darstellbar. Je nach Hauptanteil der vorhandenen Frequenzen lassen sich verschiedene Grundtypen unterscheiden. Diese Grundtypen sind eng mit unseren Bewusstseinszuständen verknüpft.

Den Zustand, in dem die schnellsten Gehirnwellen vorherrschen, die sogenannten Beta-Wellen, erreichen wir tagsüber, im normalen, wachen Zustand mit offenen Augen, bei üblicher Aktivität im Alltagsleben. Dieser Bewusstseinszustand reicht hin bis zu Besorgnis, Angst und Stress, zu einem Gefühl des „Fremdgesteuert“ Sein. Unsere Aufmerksamkeit ist dann vorwiegend auf Äußeres gerichtet.

Die ersten Alpha-Wellen treten bereits auf, wenn wir unsere Augen schließen. Im Alpha-Zustand ist man wach und leicht bis mehr entspannt. Dieser Zustand ist wichtig für das Erlernen neuer Informationen und Fähigkeiten. Wir sind dann auch sehr kreativ. Unser Bewusstsein ist aktiv, aber das Unterbewusstsein klopft schon an die Tür. Deshalb wird dieser Bewusstseinszustand, der z. B. auch in einer guten Hypnose (keine Show-Hypnose) vorherrscht, auch als Tor zur Meditation bezeichnet.

Übrigens befinden sich Kinder tagsüber häufig im Alpha-Zustand, können somit tagträumen und verfügen über eine reiche Phantasie.

Theta-Wellen herrschen meist im Schlaf, während Trancezuständen und tiefer Meditation vor. Aber auch beim Einschlafen oder Aufwachen treten sie kurz als „Dämmerzustand“ auf. Dominante Theta-Wellen kann man alleine nicht lang aufrechterhalten, ohne dabei einzuschlafen. Deshalb ist eine live gesprochene Begleitung während einer Entspannungsübung, wie z.B. beim Yoga Nidra, oder der immer wiederkehrende sanfte Anschlag der Schale bei der Klangschalenmassage sehr empfehlenswert.

Durch den Zustand, in dem diese Gehirnaktivität vorherrscht, erhält man Zugang zum Unterbewusstsein, und somit zu verborgenem Wissen, Kreativität und Intuition. Treten zum Beispiel in Fantasiereisen häufig Theta-Wellen auf, erlebt man die Dinge. Das heißt, es geht in der Wirkung auf Körper und Geist über die pure Vorstellung hinaus. So stellt man sich einen Spaziergang im Wald vor und diese intensive Vorstellung kommt dem Erleben gleich. Suggestionen gelangen ins Unterbewusstsein und werden dort als „wahr“ empfunden.

Delta-Wellen treten hauptsächlich im Tiefschlaf auf und sind wichtig für einen erfrischenden und regenerierenden Schlaf. Das Bewusstsein ist meist komplett ausgeschaltet.

Die Übergänge zwischen den einzelnen Zuständen sind fließend. Durch Entspannungsübungen ist es möglich, vermehrt Alpha- und Theta-Wellen zu erzeugen.

Das Wissen über die verschiedenen Bewusstseinszustände wird im sogenannten Hirnwellentraining schon seit langem zur Entspannung, zum Stressabbau, zur Entwicklung des kreativen und intuitiven Potentials genutzt.